BEATMUNGSSTATION WEANING
Allgemeine Informationen

Die Beatmungsmedizin hat sich zu einem wesentlichen Schwerpunkt der pneumologischen Therapie entwickelt. In diesem Zuge wurde in der Klinik Donaustauf in den vergangenen 10 Jahren ein Beatmungszentrum etabliert.

Die Beatmungsstation, die sich im 2003 fertig gestellten Neubau der Klinik befindet, umfasst eine moderne Intensivstation mit angegliederter Intermediate-Care-Station (Wachstation) und eine pneumologische Normalstation mit Schwerpunkt Beatmungsmedizin.

Hier werden Patienten mit akutem und chronischem Atemversagen behandelt. Dafür wird ein umfangreichesÜberwachungssystem (Monitoring) vorgehalten, sowie hochwertige Beatmungsgeräte, die ein differenziertes Beatmungsregime, entsprechend den aktuellen Erkenntnissen der Intensivmedizin, erlauben.

Die konventionelle invasive Beatmung wird über einen in die Luftröhre eingeführten Kunststoffschlauch (Trachealtubus oder -kanüle) durchgeführt, hierfür muss der Patient mit Hilfe von Schmerz- und Beruhigungsmitteln in einem künstlichen Schlaf gehalten werden.
Ergänzend hierzu wurde auf unserer Beatmungsstation ein reicher Erfahrungsschatz in den neueren Methoden der nicht-invasiven Beatmung aufgebaut. Diese Beatmungsform kann beim kooperativen Patient über eine Nasen - oder Ganzgesichtsmaske durchgeführt werden, ohne dass hierfür ein künstlicher Schlaf induziert werden muss.

Ein Schwerpunkt der Beatmungsstation ist die schwierige Entwöhnung langzeitbeatmeter Intensivpatienten vom Beatmungsgerät (Weaning). Diese Patienten werden von Intensivstationen anderer Kliniken aus weitem Umkreis in die Klinik Donaustauf als überregionales spezialisiertes Entwöhnungszentrum zuverlegt.

Um eine erfolgreiche Entwöhnung, dieser in der Regel bereits seit vielen Wochen auf Intensivstation behandelten Patienten zu ermöglichen, arbeiten wir mit einem  strukturierten Weaningkonzept. Dieses evidenzbasierte Konzept orientiert sich an den pathophysiologischen Ursachen des Weaningversagens und beinhaltet darüber hinaus den frühzeitigen und gezielten Einsatz der Physiotherapie.

Tragende Säulen der erfolgreichen Entwöhnung sind die engagierte, patientenorientierte und speziell geschulte Pflege, die gezielte physiotherapeutische Behandlung und die hohe ärztliche Kompetenz und Erfahrung.

Ein Teil dieser Patienten benötigt auf Dauer eine maschinelle Unterstützung zur Entlastung seiner Atemmuskulatur und wird daher auf eine Heimbeatmung (intermittierende Selbstbeatmung) eingestellt. Da die Einleitung einer Heimbeatmung sowie auch die dauerhafte Betreuung dieser Menschen mit chronischer Schwäche der Atempumpe spezielle Fachkenntnisse und viel Erfahrung verlangen, wurde ein speziell geschultes Heimbeatmungs-Team gebildet.

Um diese Kenntnisse an Mitarbeiter in Pflegeberufen weiterzugeben und somit die häusliche Versorgung beatmungsabhängiger Menschen zu verbessern, wird in der Klinik Donaustauf seit 2004 jährlich ein umfangreicher Weiterbildungskurs Pflege und Physiotherapie bei Heimbeatmung durchgeführt.