SCHLAFMEDIZIN
Informationen für Patienten

Was passiert im Schlaflabor?

Hier sind die Antworten, auf die am häufigsten gestellten Fragen.

Welche Beschwerden müssen vorliegen, damit eine Untersuchung in einem Schlaflabor, in dem überwiegend schlafbezogene Atmungsstörungen behandelt werden, gerechtfertigt ist?

Beschwerden, die bei den meisten Betroffenen vorhanden sind:

  • Unregelmäßiges Schnarchen
  • nächtliche Atemaussetzer, die der Bettnachbar festgestellt hat,
  • Morgen- und Tagesmüdigkeit, obwohl der Betroffene ausreichend lange schläft.

Beschwerden und Krankheiten, die gehäuft bei den Betroffenen auftreten::

  • Vergesslichkeit und Konzentrationsstörungen
  • ausgeprägte Einschlafneigung beim Autofahren, die zum Teil zu Unfällen führt
  • eingeschränkte Leistungsfähigkeit im Beruf
  • erhöhter Blutdruck
  • Herzinfarkt
  • Herzschwäche
  • Schlaganfall
  • sexuelle Antriebs- oder Funktionsstörungen

Was muss ein Betroffener unternehmen, damit er in unser Schlaflabor eingewiesen wird?

Nach einem Gespräch mit dem Hausarzt über die genannten Beschwerden überweist dieser ihn zu einem Facharzt (Lungenfacharzt, Internist, HNO-Arzt, Neurologe oder Klinik mit ambulanter Zulassung), der eine ambulante Schlafuntersuchung durchführen kann. Besteht nach dieser Untersuchung der Verdacht, dass Schnarchen und nächtliche Atemaussetzer Ursache der Beschwerden sind, erfolgt die Anmeldung im Schlaflabor durch den Facharzt.

Was kann der Betroffene tun, bis er ins Schlaflabor aufgenommen wird, da es zum Teil mehrwöchige Wartefristen gibt?

Durch eine deutliche Gewichtsabnahme und durch Meidung von Alkohol lassen sich das Schnarchen und die nächtlichen Atemaussetzer deutlich reduzieren. Bei längeren Autofahrten sollten häufiger Pausen eingeplant werden.

Was wird im Schlaflabor untersucht?

Im Schlaflabor wird untersucht:

  • wie lange und wie effektiv der Betroffene schläft,
  • ob und wie häufig er nächtliche Atemaussetzer hat
  • wie er mittels Aufwachreaktionen und EKG-Veränderungen auf die Atemaussetzer reagiert und ob weitere Schlafstörungen vorliegen
  • Tagsüber erfolgt die ärztliche Aufnahme, die Besprechung der nächtlichen Untersuchungsbefunde und eine eventuelle Masken- und Geräteanpassung
  • In Kombination mit den Beschwerden und weiteren Befunden wird der Schweregrad des Schlafapnoe-Syndroms festgelegt.

Welche Behandlungsmöglichkeiten des Schlafapnoe-Syndroms gibt es?

Basis der Behandlung ist eine Gewichtsreduktion des meist übergewichtigen Betroffenen. Alkohol und Schlaftabletten sollten gemieden werden.

Durch eine kontinuierliche Luftdruckerhöhung in den oberen Atemwegen über eine Nasenmaske (nCPAP-Therapie) können in den meisten Fällen die Atemaussetzer beseitigt und ein normaler Schlaf wiederhergestellt werden. Im Schlaflabor wird der niedrigste effektive Druck (meist in einem Bereich von 5 bis 12 mbar) bestimmt.

Zahnschienen, die den Zungengrund vor verlagern, um den Rachen nachts freizuhalten, sind nur bei leichteren Fällen von Schlafapnoe effektiv.

HNO-ärztliche Operationen am weichen Gaumen und am Zäpfchen sind nur beim Schnarchen und bei leichterer Schlafapnoe ohne größere Tagesschläfrigkeit und ohne Herz- und Kreislauferkrankungen zu diskutieren.

Eine medikamentöse Therapie ist auch bei leichteren Störungen unwirksam.

Nur der informierte Patient verwendet eine Therapie regelmäßig. Die Schulung erfolgt mittels Gesprächen mit dem Arzt, den medizinisch-technischen Mitarbeitern im Schlaflabor und den "erfahrenen" Mitpatienten, die bereits seit längerem eine Maskentherapie anwenden. Weiterhin werden Informationsblätter verteilt und ein Videofilm und ein interaktives Schulungsmaterial mittels CD-ROM angeboten.

Wie geht es nach der Therapieeinleitung weiter?

Eine Nachkontrolle ist nach 2-3 Monaten bei einem Facharzt, der ambulante nächtliche Untersuchungen durchführen kann, erforderlich. Neben der Überprüfung der Therapieeffektivität sollen Geräte- und Maskenprobleme besprochen werden. Bei Problemfällen erfolgt die Kontrolle im Schlaflabor.