ONKOLOGIE
Informationen für Patienten

Das Lungenkarzinom

Das Lungenkarzinom ist bei den Männern die häufigste Tumorerkrankung. Bei den Frauen steht es an der dritten Stelle der Krebsstatistik, die Häufigkeit nimmt aber derzeit jährlich zu. Leider wird die Mehrzahl der Erkrankungen erst im Spätstadium entdeckt, so dass die Heilungschancen sich in den letzten Jahren leider nicht wesentlich verbessert haben.

Wichtigster Risikofaktor für die Entstehung eines Lungenkarzinoms ist das Rauchen. Ca. 80% aller Krebserkrankungen sind mit dem Rauchen assoziiert. Weitere Substanzen, die ein Lungenkarzinom auslösen können, sind z.B. Arsen, Radon oder polyzyklische Kohlenwasserstoffe. Bei ungefähr 20% der Patienten jedoch entsteht das Lungenkarzinom ohne einen auslösenden Faktor.

Man unterscheidet aufgrund der feingeweblichen Untersuchung zwei Haupttypen des Lungenkarzinoms, das kleinzellige und das nicht-kleinzellige Karzinom. Beide Typen können dann noch weiter differenziert werden. Diese Unterscheidung ist für die Therapieplanung wichtig. Das nicht-kleinzellige Karzinom kann in ca. 80% der Fälle diagnostiziert werden, das kleinzellige Karzinom hat einen Anteil von 20%.

Beim Lungenkarzinom gibt es keine Frühsymptome. Die häufigsten Symptome, die zur Diagnose führen, sind Husten, Auswurf, teilweise mit Blutbeimengung, Luftnot, Schmerzen, wiederholte Lungenentzündung, Heiserkeit durch Stimmbandlähmung oder Gewichtsabnahme.

Die wichtigste Untersuchung bei Verdacht auf Lungenkarzinom ist das Röntgenbild der Lunge. Manchmal können aber Tumoren bei ungünstiger Lage im Röntgenbild nicht sichtbar sein, so dass bei Verdacht ergänzend eine Computertomographie durchgeführt werden sollte.
Die Bronchoskopie dient zur Beurteilung der Bronchien. Meist ist es in dieser Untersuchung möglich, Tumorgewebe für die feingewebliche Untersuchung zu gewinnen.
Bei ungünstiger Lage kann es notwendig sein, Gewebe durch eine sonographisch oder CT-gesteuerte Punktion oder auch durch eine Operation zu gewinnen, um die Diagnose sicher stellen zu können.
Weitere Untersuchungen, wie z.B. die Skelettszintigraphie, dienen zur Suche nach Metastasen (Absiedelungen)

Die Therapie des Lungenkarzinoms richtet sich nach dem histologischen Typ und dem Tumorstadium ab. Das nicht-kleinzellige Karzinom:
Im Frühstadium (keine Fernmetastasen) wird eine Operation durchgeführt, falls der Tumor komplett entfernt werden kann und der Allgemeinzustand des Patienten eine Operation erlaubt. Möglicherweise ist nach der Operation noch eine zusätzliche Chemotherapie oder Bestrahlung notwendig.
Bei lokal in die Lymphknoten metastasierten Tumoren wird meist eine Kombination aus Chemotherapie und Bestrahlung durchgeführt, evtl. kann danach noch operiert werden.
Bei Fernmetastasen ist die Chemotherapie die Therapie der Wahl.

Das kleinzellige Karzinom:

Das kleinzellige Karzinom wird entweder mit Chemotherapie oder mit einer Kombination aus Chemo- und Strahlentherapie behandelt. Eine Operation ist nur ganz selten möglich, da diese Erkrankung aufgrund ihres raschen Wachstums meist erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird.

Das Pleuramesotheliom

Das Mesotheliom ist eine seltene maligne Erkrankung des Rippenfells, dessen Häufigkeit stetig zunimmt. Der wichtigste Risikofaktor ist die Exposition mit Asbest.

Wichtigstes Symptom ist die Luftnot, die meist durch einen Pleuraerguss ausgelöst wird. Daneben treten häufig Thoraxschmerzen auf.

Für die Diagnose ist neben der Computertomographie die Gewinnung von Gewebe in einer Thorakoskopie (Link Endoskopie) entscheidend.

Als therapeutische Optionen kann meist eine Chemotherapie, bei frühem Stadium und gutem Allgemeinzustand kann evtl. auch eine Operation durchgeführt werden. Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch eine Strahlentherapie in Kombination sinnvoll.

Diagnostik und Behandlung

Im Bereich Onkologie werden bösartige Erkrankungen, die primär im Brustkorb entstehen (z.B. Lungenkrebs, Pleuramesotheliom, Sarkome) oder sich sekundär dorthin ausgebreitet haben (z.B. Lungenmetastasen, Pleurametastasen, maligne Pleuraergüsse) diagnostiziert und behandelt.

Bei der Diagnostik werden vor allem endoskopische Verfahren eingesetzt (Link Endoskopie), teilweise werden auch verdächtige Befunde in Zusammenarbeit mit der radiologischen Abteilung des Klinikums der Universität Regensburg (Link Radiologie Uni Regensburg) unter computergraphischer Steuerung punktiert. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Durchführung des kompletten Staging (Ausbreitungsdiagnostik).

Vor Durchführung einer notwendigen Operation wird die Operationsfähigkeit des Patienten überprüft. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Thoraxchirurgie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Regensburg sowie mit der Herz-Thorax-Chirurgie der Universität Regensburg.

Es besteht ein enger Kontakt mit den strahlentherapeutischen Einrichtungen in der Umgebung, so dass Patienten und Patientinnen möglichst wohnortnah behandelt werden können.

Besonderer Wert wird auf eine interdisziplinäre Abstimmung der einzelnen Behandlungsverfahren (Chirurgie, Strahlentherapie, Chemotherapie) gelegt, um die bestmögliche Behandlung der Patienten zu gewährleisten. Deshalb nehmen Ärzte des onkologischen Bereichs regelmäßig an den interdisziplinären Tumorkonferenzen des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Regensburg und des Universitätsklinikums Regensburg teil, um eine optimale multimodale Therapie zu gewährleisten.

Die Domäne des onkologischen Bereichs ist die Chemotherapie. Diese wird sowohl stationär als auch ambulant durchgeführt, ggf. werden die Patienten auch an andere onkologische Abteilungen oder niedergelassene Hämato-Onkologen überwiesen, um eine wohnortnahe Versorgung sicherzustellen.

Alle Behandlungsfälle werden an das Tumorzentrum Regensburg weitergemeldet. Zusätzlich besitzt die Klinik seit 1980 ein eigenes Tumorregister. Hierdurch soll die Qualitätskontrolle der Behandlung gewährleistet werden.

Um die Heilungschancen der Patienten zu verbessern, müssen die Behandlungskonzepte ständig weiterentwickelt werden. Diese Weiterentwicklung findet in Form von Therapiestudien statt. Die Klinik nimmt deshalb an nationalen und internationalen Therapiestudien teil. Dies ermöglicht die Behandlung dafür geeigneter Patienten mit neuartigen Konzepten und bietet ggf. auch die Möglichkeit für die betroffenen Patienten, neue, bisher noch nicht zugelassene Medikamente zu erhalten. Neben der Chemotherapie sind auch palliative Verfahren zur Symptomlinderung ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Hierzu gehören z.B. Schmerztherapie, Punktion und Verklebung von Ergüssen (Pleurodese) oder die endoskopische Laserung, um verschlossene Bronchialabschnitte wiederzueröffnen.