DIFFERENTIALDIAGNOSTIK
Krankheitsbilder

In der allgemeinen Pneumologie werden schwerpunktmäßig vier Krankheitsbilder behandelt:

  1. Asthma bronchiale
  2. Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
  3. Lungenentzündung
  4. Erkrankungen

1. Asthma bronchiale

Beim Asthma bronchiale handelt es ich um eine chronische Entzündung der Atemwege, die sich in wiederkehrenden Episoden von Kurzatmigkeit, Engegefühl in der Brust und Pfeifen beim Ausatmen äußert. In Mitteleuropa kommt das Asthma in einer Häufigkeit von 5 - 10% bei Kindern und jungen Erwachsenen vor. Eine genetische Veranlagung hinsichtlich einer Allergie und der Kontakt mit Allergenen (z. B. Gräserpollen, Hausstaubmilben, Pilze) ist die Voraussetzung für ein allergisches Asthma bronchiale. Faktoren wie Rauchen/Passivrauchen, Umweltschadstoffe (Stickstoffdioxid, Ozon, Schwefeldioxid), Infekte der Atemwege erhöhen die Erkrankungswahrscheinlichkeit. In der Lungenfunktion zeigt sich eine Verengung der Atemwege; dabei handelt es sich in der Regel um eine vorübergehende und nicht um eine dauerhafte Verengung der Atemwege.
Die meisten Asthmapatienten können ambulant behandelt werden. Ein schwerer Asthmaanfall kann allerdings die stationäre Aufnahme notwendig machen.

2. Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

In der Medizin wird der Begriff COPD heute als Überbegriff für die chronisch obstruktive Bronchitis sowie das Lungenemphysem benutzt. Etwa 15% der Raucher erkranken an der COPD.
Von chronisch obstruktiver Bronchitis spricht man dann, wenn sich die Hauptmerkmale - Atemnot, Husten und schleimiger Auswurf - über einen längeren Zeitraum zeigen. Wichtigstes Symptom ist die Atemnot, die gerade in Belastungssituationen infolge einer dauerhaften Verengung der Bronchien auftritt.

Von Lungenemphysem spricht man, wenn das Lungengewebe teilweise so stark überbläht bzw. verändert ist, dass es seine normale Funktion nur noch unzureichend ausüben kann. Es kann nicht soviel Sauerstoff aufgenommen werden, wie bei einer gesunden Lunge, was ebenfalls zu Belastungsatemnotbeschwerden führt.

3. Lungenentzündung

Lungenentzündungen sind akute Entzündungen des Lungengewebes durch Bakterien, seltener durch Viren oder Pilze. Risikofaktoren für das Auftreten von Lungenentzündungen sind chronische Vorerkrankungen an der Lunge (z. B. COPD), dem Herzen, schwere neurologische Erkrankungen (z. B. Schlaganfall mit Schluckstörung), Alter > 65 Jahre, Unter- oder Fehlernährung, vorausgegangene Grippeinfektionen oder Alkoholismus.
Häufig klagen die Patienten über Fieber, Husten mit Auswurf, Luftnot. In der Röntgenaufnahme zeigt sich ein sogenanntes „Infiltrat“ (Verschattung).
Die frühzeitige Einleitung einer wirksamen antibiotischen Therapie ist im Fall einer Lungenentzündung sehr wichtig.

4. Lungengerüsterkrankungen

Lungengerüsterkrankungen, insbesondere die Lungenfibrosen sind chronisch verlaufende „Entzündungen“ des Lungengerüsts, wobei die Wand der Lungenbläschen betroffen ist. Durch bindegewebige Umwandlung der Wand der Lungenbläschen kommt es schließlich zur Lungenfibrose. Die Patienten verspüren Luftnot unter Belastung, bei weiter fortgeschrittenen Erkrankungen bereits in Ruhe. Durch den Sauerstoffmangel kann es im Verlauf zu einer Herzschwäche mit Wassereinlagerung in die Beine kommen.
Es gibt über 200 verschiedene Formen von Lungenfibrosen. Da die verschiedenen Formen unterschiedlich auf Medikamente ansprechen, ist es wichtig vorher eine genaue Abklärung durchzuführen, um darauf basierend eine dementsprechende Therapie einzuleiten.